16. Juli 2023

Foto: Darko Todorovic

Ich denke, dass das Leben ein Weg ist, auf dem wir ständig Neues lernen.

Man braucht nur Mut und ein offenes Herz.

 

Schule, Lehre, Matura, Studium, Karriere. Der klassische Bildungsweg. Nicht so für Robert. Denn Roberts Weg ist anders. Trotzdem oder eigentlich gerade deswegen macht seine Erzählung Mut. Mut, neue Wege zu gehen. Mut, auf sein Herz zu hören und Mut, dem Schubladendenken zu entfliehen.


„Ich mach das umgekehrt als andere Menschen. Andere bilden sich als Junge fort. Ich wollte zuerst das Leben kennenlernen und mich jetzt weiterbilden. Ich war zuerst in der Gastronomie, dann Staplerfahrer, wurde Schichtleiter, habe den Lehrabschluss als Metallbearbeiter nachgeholt, bin dann ins Büro gewechselt und arbeite jetzt in der Buchhaltung. Ich durfte so viele Erfahrungen machen, so viele Orte und Personen kennenlernen. Jetzt aber ist die Zeit gekommen, Wissen nachzuholen und mich weiterzuentwickeln. Mir gefällt dieser Weg.“, erzählt Robert mit großer Begeisterung. Und nicht nur die ist deutlich spürbar - auch seine Energie. Und davon scheint Robert jede Menge zu haben.


„Ich denke, das Leben ist ein Weg, auf dem wir ständig lernen. Wenn wir aufhören zu lernen, wird das Leben einseitig und es verliert einen gewissen Sinn. Ich möchte, dass immer etwas vorwärts geht. Ich gewinne Stärke aus diesen Erfahrungen. Diese Reise hört nie auf.“ Scheint so. Zumindest bei Robert. Aber jetzt ein kurzer Zwischenstopp. Vom Barkeeper, über den Staplerfahrer und Metallbearbeiter in die Buchhaltung? Das ist dann wohl eine Reise in andere Sphären.


„Finanzen haben mich schon sehr lange interessiert. Irgendwann hab ich mich dann entschieden, jetzt ist der Punkt da. Da habe ich dann den Mut gefasst und mich beim BFI angemeldet. Dort gab es das perfekte Zeitmodell für meine Fortbildung.“ Und das hat Robert dann mit Links gemacht, oder? „Nein, so war das auch nicht. Es war für mich als Berufstätiger natürlich herausfordernd. Es war nicht einfach neben meinen drei kleinen Kindern zu lernen. Vormittags war ich in der Schule, dann bin ich zur Arbeit. Am Abend bin ich nachhause, habe meiner Frau mit den Kindern geholfen und bis Mitternacht gelernt. Und am nächsten Tag um 05.45 wieder auf. Aber drei Monate waren absehbar. Was dich nicht umbringt, macht dich schließlich stärker, oder?“ So ist es. Da hat Robert Recht. Und ich muss sagen: Wow, was für ein erfolgreicher Werdegang. Doch da unterbricht er mich schon wieder…

„Es ist doch so: Viele Menschen werden einfach in Schubladen gesteckt. Doch es gibt keine Schubladen. Schubladen existieren nur im Kopf. Alles ist möglich. Es geht um Mut. Man braucht Mut und ein offenes Herz. So ist das. Ich finde auch nicht, dass ich erfolgreich im herkömmlichen Sinn bin. In Form von Autos und Geld. Für mich ist Erfolg nichts, das man mit Geld kaufen kann. Wenn man sich Freiheit, Mut und Offenheit ein ganzes Leben lang erhalten kann - das ist Erfolg.“