In einer Zeit vielfältiger Herausforderungen und knapper Personalressourcen im Gesundheitswesen ist es entscheidend, die vorhandenen Kapazitäten bestmöglich zu nutzen – zum Wohl der Patientinnen und Patienten sowie zur gezielten Unterstützung derer, die die Gesundheitsversorgung erbringen, um damit eine bestmögliche Arbeitszufriedenheit und Resilienz zu erzielen. Dieser Kurs gibt einen praxisnahen Überblick über aktuelle medizintechnische Innovationen sowie einen Ausblick auf kommende technische Entwicklungen, die genau hier ansetzen. Der Kurs fokussiert auf zwei Schwerpunkte im Besonderen:
1.) Innovative Sensorik und Diagnostik. Neue Sensoriksysteme ermöglichen eine kontinuierliche, präzise und alltagstaugliche Erfassung von Parametern zu Gesundheit, Beschwerden und Befinden. Sie erleichtern die frühzeitige Erkennung von Veränderungen und bieten eine fundierte Grundlage für klinische Entscheidungen.
2.) Künstliche Intelligenz und generative Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs, z.B. Chat GPT). KI-gestützte Systeme helfen, komplexe Datenmengen nicht nur effizient zu nutzen, sondern sie auch interaktiv und nachvollziehbar zu analysieren. Durch maschinelles Lernen und dialogbasierte Interpretation können Fachkräfte gezielt unterstützt und ein umfassenderes Bild von dem Gesundheitszustand und den Bedürfnissen der Betroffenen erlangt werden.
Technische Innovationen können disruptiv sein, das heißt das Feld in dem sie stattfinden nachhaltig und grundlegend verändern.
Der Kurs richtet sich an Fachkräfte im Gesundheitswesen, die verstehen möchten, wie moderne Technologien die Gesundheitsversorgung sowie die Resilienz der Versorgenden unterstützen können.
Die Teilnehmenden erhalten ein grundlegendes Verständnis der Bedeutung technischer Innovationen für das Gesundheitswesen und die Forschung. Sie lernen, den Einfluss bestehender und zukünftiger Technologien auf klinische, pflegerische und gesellschaftliche Kontexte differenziert einzuschätzen. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf den Entwicklungsprozess technischer Lösungen gelegt – von der Grundlagenforschung bis hin zur praktischen Anwendung. Die Teilnehmenden kennen das Konzept der "Technology Readiness Levels" (TRL) und verstehen, wie sich technologische Reifegrade im Entwicklungsverlauf bewerten lassen.
Darüber hinaus setzen sie sich mit den Auswirkungen technischer Innovationen auf zwischenmenschliche Beziehungen auseinander. Sie reflektieren die Veränderung von Mensch-Mensch-Beziehungen durch neue Formen der Mensch-Technik-Interaktion und lernen die Bedeutung der ELSI-Forschung (Ethical, Legal and Social Implications) einzuordnen.
Ein besonderer Fokus liegt auf den technischen Grundlagen, Funktionsprinzipien, Anwendungsmöglichkeiten und Limitationen neuer sensorischer und diagnostischer Verfahren. Am Beispiel von Radartechnologien und Wearables werden konkrete Anwendungsfälle („Use Cases“) vorgestellt, die sowohl Chancen als auch technische und ethische Grenzen verdeutlichen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI), insbesondere in Form von maschinellem Lernen und generativen Sprachmodellen. Die Teilnehmenden erwerben Kenntnisse über die Nutzung KI-basierter Systeme zur Auswertung und Interpretation strukturierter und unstrukturierter Daten – etwa Laborwerte oder Freitexteintragungen – sowie über den Einsatz von großen Sprachmodellen (LLMs) im Nutzerdialog. Sie lernen dabei, sowohl die Potenziale als auch die Herausforderungen dieser Technologien kritisch zu beurteilen.
Fachkräfte der unmittelbaren Patientenversorgung oder Fachkräfte in der Gesundheitsversorgung mit Kontakt zu den Themen Patientenversorgung und Medizintechnik