18. November 2021

Foto: Petra Rainer

Es lohnt sich, beharrlich zu sein

Für ihre Erzählung „Mutterschrauben“ wurde Sarah Rinderer 2017 mit dem Vorarlberger Literaturpreis ausgezeichnet. Auch als Bildende Künstlerin macht die gebürtige Bregenzerin von sich reden. Ihr Erfolgsrezept? Scheinbar Unzusammenhängendes verbinden, Neues ausprobieren – und beharrlich sein.

Geschrieben hat Sarah Rinderer immer schon gerne. Die Freude am Schreiben ist für die 26-Jährige jedoch nicht der einzige Grund dafür, warum sie damit auch erfolgreich ist: „Mir ist selbst erst im Nachhinein aufgefallen, wie viel Unterstützung und Freiraum ich auf meinem Weg hatte. Das ist nicht selbstverständlich.“ Dass Sarah überhaupt jemals an Workshops und Literaturwettbewerben teilgenommen hat, verdankt sie ihrem Deutschlehrer aus der Kreativhauptschule Hard Mittelweiherburg. Ihren ersten Workshop der „Jungen Szene“ von Literatur Vorarlberg besuchte sie bei Erika Kronabitter, die sie sehr gefördert hat und bis heute literarisch und freundschaftlich begleitet. „Wenn ich von einer Person lernen kann, die begeistert von ihrem Thema ist, dann springt das auf mich über.“

Parallel zu ihrem literarischen Schaffen hat Sarah Rinderer Grafik und Kommunikationsdesign gelernt und anschließend in Linz Bildende Kunst – Experimentelle Gestaltung und Kulturwissenschaften studiert. „Nach der Schule habe ich mich total gefreut, dass ich selbst entscheiden kann, was ich lernen möchte – Dinge, für die ich brenne“, erinnert sie sich. Scheinbar Unzusammenhängendes zu verbinden, das liegt Sarah Rinderer und prägt sowohl ihre literarische als auch ihre künstlerische Arbeit. Dafür ist sie auch gerne bereit, Neues dazuzulernen und Möglichkeitenzu schaffen, wo noch keine sind. Sogar eine Erasmus-Partnerschaft zwischen der Kunstuniversität in Reykjavík und jener in Linz hat sie auf die Beine gestellt, um sich ein Austauschsemester in Island zu ermöglichen. „Es lohnt sich beharrlich zu sein, wenn man etwas unbedingt möchte“, lacht sie.

Seit ihrem Abschluss Anfang 2020 veranstaltet Sarah als Teil ihrer Tätigkeit als Assistentin in der Abteilung für Kunstgeschichte/-theorie an der Kunstuniversität Linz selbst eine literarisch-wissenschaftliche Schreibwerkstatt. Dass sie dort das erste Mal gleich online unterrichtet, sieht sie durchaus positiv: „Es ist wichtig, auf Herausforderungen einzugehen. Dabei habe ich selbst erst mal wahnsinnig viel gelernt.“ Ihren Fokus legt Sarah Rinderer aktuell darauf, eine Balance zu finden zwischen ihrer Arbeit an der Uni, Auftragsprojekten und eigenen Arbeiten. Eines ihrer Projekte wird sie voraussichtlich noch in diesem Jahr nach Barcelona führen. Dafür lernt die junge Frau derzeit Spanisch. „Sprachen machen ganz viel Neues auf. Da kann man nur dazugewinnen.“

Sarah Rinderer wurde 1994 in Bregenz geboren. Die junge Schriftstellerin  hat bereits an diversen Literaturwettbewerben teilgenommen und 2017  den Vorarlberger Literaturpreis gewonnen. Ihr Studium der Bildenden Kunst – Experimentelle Gestaltung und Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität  Linz hat sie 2020 erfolgreich abgeschlossen. Sarah Rinderer lebt und arbeitet  als Schriftstellerin, Künstlerin und Universitätsassistentin zwischen Wien, Linz und Hard.