26. Marz 2021


Arbeitsplatz ganz nah am Leben

Nicht alle Menschen kommen alleine zurecht. Manche wären ohne Hilfe völlig ratlos, deshalb sind Heimhelferinnen und Heimhelfer so wichtig. Im Mai beginnt unsere nächste Ausbildung zur/zum Heimherlfer/in. Marina Längle (37) leitet sie.

Der Beruf ist beliebt, „wirtschaftliche Flauten spielen den Sozialberufen immer in die Hände.“ Längle ist stellvertretende Leiterin der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege in Feldkirch. Am BFI unterrichtet sie seit 2009. Das tut die gebürtige Bludenzerin neben ihrem Mann, zwei Kindern und einer Kleintierzucht (Kaninchen und Geflügel) in Hittisau. Man muss nicht so belastbar sein im Sozialbereich, aber Geduld und Verantwortungsgefühl wären schon mal gute Voraussetzungen.

Heimhilfen haben sichere Jobs, ihre Dienste sind stark gefragt. Manche Klienten sind gesundheitlich so beeinträchtigt, dass sie ihren Alltag nicht mehr allein bewältigen können. Andere leben in schwierigen sozialen Verhältnissen. Sie alle brauchen Hilfe. Die Heimhilfe unterstützt sie in den Belangen des täglichen Lebens. Ihr Aufgabengebiet könnte vielfältiger kaum sein.

Von Haushalt bis Körperpflege

Die Heimhilfe hält den Haushalt in Ordnung, räumt auf, kauft ein, erledigt Besorgungen und die Wäsche, sorgt für die Mahlzeiten. Unterstützung bei der Körperpflege kann nötig sein, die Dienstleistung reicht mitunter vom Duschen über das Auftragen von Cremen bis zum An- und Auskleiden.

Viele Menschen drohen zu vereinsamen. Dann ist es wichtig, dass die Heimhilfe Sozialkontakte fördert, ihre Klienten zur Eigeninitiative anregt und zur Beschäftigung. „Sie sollte sich gerne unterhalten und offen sein“, betont Längle. Heimhilfen arbeiten eng mit anderen Fachpersonen zusammen. Ein wichtiger Teil ihrer Aufgabe ist die Dokumentation: Wie verändert sich der Allgemeinzustand, die Haut, das Essverhalten? Solche Informationen sind für Angehörige wie auch für die medizinische Betreuung immens hilfreich.

Deshalb erfordert die Tätigkeit als Heimhilfe eine umfangreiche Ausbildung von 400 Unterrichtseinheiten. Der Unterricht findet innerhalb eines Semesters berufsbegleitend am Abend statt. Interessenten müssen mindestens 17 Jahre alt sein und gutes Deutsch – mindestens B1-Niveau – vorweisen. Außerdem setzt die Arbeit als Heimhilfe Teamfähigkeit und die Fähigkeit zu selbständigem Arbeiten voraus. Ist das Beruf oder Berufung? Da muss Längle nicht lange überlegen: „Berufung, mindestens 80 Prozent bleiben im Sozialbereich.“

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Vivien Heep
Sozial Campusverantwortliche